Alzheimer
Beschreibung
Die Alzheimer-Krankheit – auch „Alzheimer-Demenz“ oder „Morbus Alzheimer“ genannt – ist die häufigste Form der Demenz und eine unheilbare Störung des Gehirns.
Durch das Absterben von Nervenzellen im Gehirn werden Menschen mit Alzheimer zunehmend vergesslich, verwirrt und orientierungslos. Auch die Persönlichkeit und das Verhalten verändern sich im Verlauf der Erkrankung. Viele Betroffene werden unruhig, aggressiv oder depressiv. Das Urteilsvermögen und die Sprachfähigkeit lassen nach.
Es gibt zwar Möglichkeiten, die Krankheit und ihre Begleiterscheinungen zu behandeln. Aufhalten kann man sie bisher noch nicht. Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, steigt mit dem Alter.
Der Unterschied von Alzheimer und Demenz
Unter dem Begriff „Demenz“ werden mehr als 50 Erkrankungen zusammengefasst, die die Funktion des Gehirns beeinträchtigen.
Die Alzheimer-Krankheit ist mit etwa zwei Dritteln der Betroffenen die häufigste und bekannteste Form der Demenz. Demenz ist also ein Oberbegriff und nicht mit der Alzheimer-Krankheit gleichzusetzen.
Neben der Alzheimer-Krankheit sind die Vaskuläre Demenz und die Frontotemporale Demenz die häufigsten Demenzerkrankungen. Sie unterscheiden sich in Ursache, Symptomatik und Verlauf.
Alzheimer verändert das Gehirn
Wie entsteht Alzheimer? Diese Frage ist trotz jahrzehntelanger Forschung noch immer nicht vollständig geklärt. Dennoch versteht man die Ursachen und Mechanismen der Alzheimer-Krankheit heute deutlich besser.
Zwei verschiedene Proteinablagerungen spielen eine Rolle: Plaques aus Beta-Amyloid und Fibrillen aus Tau.
Genetische Grundlagen: Ist Alzheimer erblich?
Viele Menschen haben Angst, an Morbus Alzheimer zu erkranken, weil bereits ein Familienmitglied betroffen ist. Doch in weniger als einem Prozent der Fälle ist die Krankheit erblich. Das größte Risiko, an Alzheimer zu erkranken, ist das Alter. Die altersbedingte Form macht etwa 99 Prozent aller Fälle aus.
Alzheimer-Prävention: Vorbeugen & Vorsorgen
Lässt sich das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, senken? Statistisch gesehen: Ja! Denn große Studien zeigen, dass Bewegung, geistige Fitness, soziale Kontakte, ausreichend Schlaf und die richtige Ernährung das Risiko senken können.
Diagnose
Eine Demenzerkrankung wie Alzheimer kann nur durch einen Arzt diagnostiziert werden. Im ersten Schritt werden durch verschiedene Untersuchungen die Beschwerden diagnostiziert, dazu gehören auch kognitive Tests. Auch bildgebende Verfahren (MRT, CT) und eine Liquoruntersuchung können zum Einsatz kommen.
Behandlung
Alzheimer ist bis heute nicht heilbar. Trotz intensiver Forschung gibt es bisher kein Medikament, das den Verlust von Nervenzellen im Gehirn aufhalten kann. Es ist jedoch möglich, den Krankheitsverlauf zu verzögern und die Symptome zu lindern. Neben Therapie mit Medikamenten gehören auch verschiedene nicht-medikamentöse Therapieformen zum Gesamtkonzept.
Pflege von Menschen mit Alzheimer
Die Betreuung und Pflege von Menschen mit Alzheimer ist eine große Herausforderung - physisch, psychisch, aber auch finanziell. Die meisten Erkrankten werden zu Hause gepflegt, andere entscheiden sich für eine Unterbringung in einem Pflegeheim, wo Fachkräfte die Betreuung übernehmen.
Symptome
Die meisten Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, bemerken zunächst eine Verschlechterung ihres Kurzzeitgedächtnisses, die sich immer stärker auf den Alltag auswirkt. Aber auch Probleme mit der Orientierung, der Sprache und der Wahrnehmung gehören zu den typischen Symptomen der Alzheimer-Krankheit.
Viele Menschen haben Angst, an Alzheimer zu erkranken.
Doch was unterscheidet normale altersbedingte Veränderungen von den Symptomen der Alzheimer-Demenz?
Noch immer wissen zu wenige Menschen, welche Veränderungen tatsächlich auf eine Demenzerkrankung wie Alzheimer hinweisen können.
10 Symptome, die frühe Anzeichen einer Alzheimer-Demenz sein können.
1. Gedächtnisprobleme / Vergesslichkeit
Eines der Hauptsymptome einer beginnenden Alzheimer-Erkrankung ist eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, die sich auf das tägliche Leben auswirkt.
Diese Vergesslichkeit äußert sich beispielsweise darin, dass wichtige Termine vergessen, der Herd nicht ausgeschaltet oder der Alltag nur mit Hilfe von Merkzetteln bewältigt werden kann.
Normale altersbedingte Veränderung: Namen oder Termine werden kurzfristig vergessen, später aber wieder erinnert.
2. Schwierigkeiten beim Planen und Problemlösen
Den Betroffenen fällt es schwer, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren oder etwas vorausschauend zu planen und umzusetzen. Sie brauchen für vieles mehr Zeit als zuvor.
Probleme tauchen beispielsweise beim Kochen oder Backen nach bekannten Rezepten, beim Umgang mit Zahlen oder beim Bezahlen von Rechnungen auf.
Normale altersbedingte Veränderung: Zerstreutheit, wenn viele Dinge gleichzeitig zu tun sind.
3. Probleme mit gewohnten Tätigkeiten
Alltägliche Handlungen werden plötzlich als große Herausforderung empfunden. Routineaufgaben am Arbeitsplatz werden zum Problem oder die Regeln eines altbekannten Spiels werden vergessen.
Normale altersbedingte Veränderung: Gelegentlicher Hilfebedarf bei der Bewältigung anspruchsvoller Alltagsanforderungen, zum Beispiel beim Programmieren des Fernsehers.
4. Räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme
Oft können Orte oder Zeitabstände nicht mehr eingeordnet werden. Betroffene vergessen zum Beispiel das Jahr und die Jahreszeit, können die Uhr nicht mehr lesen oder wissen in ihrer Straße nicht mehr, wo sie sind und wie sie nach Hause kommen.
Normale altersbedingte Veränderung: Ab und zu den Wochentag verwechseln und sich später daran erinnern.
5. Wahrnehmungsstörungen
Viele Betroffene haben große Schwierigkeiten, Bilder zu erkennen und räumliche Dimensionen zu erfassen. Schwächen zeigen sich beispielsweise beim Erkennen von Farben und Kontrasten, beim Lesen oder beim Wiedererkennen bekannter Gesichter.
Normale altersbedingte Veränderung: Verändertes oder vermindertes Sehvermögen, zum Beispiel durch Trübung der Augenlinse.
6. Neue Sprach- und Schreibschwäche
Vielen Erkrankten fällt es schwer, einem Gespräch zu folgen und sich aktiv daran zu beteiligen. Sie verlieren den Faden, verwenden unpassende Füllwörter oder haben Wortfindungsprobleme. Auch häufiges Wiederholen kann ein Anzeichen sein.
Normale altersbedingte Veränderung: Ab und zu fällt einem das richtige Wort nicht ein.
7. Verlegen von Gegenständen
Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, lassen oft Dinge liegen oder legen sie an ungewöhnliche Orte. Sie vergessen nicht nur, wo die Sachen sind, sondern auch, wozu sie gut sind. So werden beispielsweise die Schuhe in den Kühlschrank oder die Autoschlüssel in den Briefkasten gelegt.
Normale altersbedingte Veränderung: Dinge werden hin und wieder verlegt und dann wiedergefunden.
8. Eingeschränktes Urteilsvermögen
Oft verändert sich die Urteils- und Entscheidungsfähigkeit, zum Beispiel bei der Kleiderwahl (Winterstiefel im Sommer), beim Umgang mit Geld oder bei der Körperpflege.
Normale altersbedingte Veränderung: Unüberlegte oder falsche Entscheidungen.
9. Verlust von Eigeninitiative und Rückzug aus dem sozialen Leben
Viele Betroffene verlieren zunehmend ihre Eigeninitiative und gehen immer weniger ihren Hobbys, sozialen oder sportlichen Aktivitäten nach. Sie nehmen Veränderungen an sich wahr, die sie verunsichern und ziehen sich zurück.
Normale altersbedingte Veränderung: Man fühlt sich manchmal überfordert von den Anforderungen im Beruf, in der Familie oder durch soziale Verpflichtungen.
10. Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens
Starke Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund können eine Folge einer Alzheimer-Erkrankung sein. Auch ausgeprägte Persönlichkeitsveränderungen können auftreten, zum Beispiel starkes Unbehagen in fremden Räumen, plötzliches Misstrauen, aggressives Verhalten oder Gefühle von Hilflosigkeit, Traurigkeit und Unruhe.
Normale altersbedingte Veränderung: Irritationen, wenn gewohnte Alltagsabläufe verändert oder unterbrochen werden.
Alzheimer